Es gibt nun immer mehr Forscher, die mit gut dokumentierten Artikeln – die in technisch-wissenschaftlichen Zeitschriften oder auch Werbezeitschriften veröffentlicht werden – darauf aufmerksam machen, dass wir unsere Umwelt am sinnvollsten schützen können, indem wir anders essen. D. h. zurück zu den traditionellen Ernährungsweisen, wo der Konsum von Fleisch und tierischen Produkten (Milch, Eier) drastisch vermindert wird. Die Produktion dieser Produkte raubt viele wertvolle Ressourcen (Land, Energie, Wasser) und verursacht Umweltverschmutzung (Treibhausgas, chemische Substanzen, Kot und Urin).

 

Woher stammt diese Umweltbeeinflussung?

Um die Gründe dieser Umweltbeeinflussung zu verstehen, muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass Zuchttiere „verkehrte Proteinfabriken“ sind. Zuchttiere verbrauchen nämlich viel mehr Kalorien, aus pflanzlicher Nahrung, als sie durch Fleisch, Milch und Eier produzieren können: wie “Maschinen” (sie werden bereits so angesehen, auch wenn sie natürlich auf keinen Fall Maschinen sind), die pflanzliche Nahrung in tierische Proteine umwandelt, entpuppen sie sich als erfolglos. Die Umwandlung von Tiernahrung in „Lebensmittel“ für Menschen variiert von 1:30 bis 1:4, gemäss Tierrasse. D.h.: für jedes kg Fleisch, muss das Tier 15 kg pflanzliche Nahrung verzehren, das ausschliesslich für diese Zwecke angepflanzt wird. Dies verursacht eine enorme Verschwendung an fruchtbarem Boden, Energie, Wasser und chemischen Substanzen.

 

 Tier   Benötigte Menge an pflanzlicher Nahrung
(in kg)
um 1 kg Fleisch zu produzieren 
 Kalb   18
 Ochse    15
 Lamm      33
 Huhn      4

 

                                                                         

Hinsichtlich der Energie: die Kalorien von fossilen Brennstoffen für die Produktion einer Weizenprotein Kalorie belaufen sich beidseitig auf 2,2. Für die Tiernahrung benötigt man viel mehr, ca. 25, doch besonders 40 für Rindfleisch, 39 für Eier, 14 für Milch, 14 für Schweinefleisch. [Pimentel 2003]

Hinsichtlich dem Wasser: mit dem Wasser, dass eine Person in einem ganzen Jahr für seine Bedürfnisse verbraucht, kann man nur etwas mehr als ein Kilo Rindfleisch produzieren!

 

Nahrung    Benötigte Wassermenge (in Liter) für 1kg Nahrung
 Kartoffeln     500
 Weizen       900
 Mais   1400
 Reis   1910
 Soja   2000
 Huhn  3500
 Rind (intensiv)   100.000

Quelle: “Water Resources: Agriculture, the Environment, and Society” An assessment of the status of water resources by David Pimentel, James Houser, Erika Preiss, Omar White, et al. Bioscience, February 1997 Vol. 47 No. 2. David Pimentel ist Spezialist auf dem Gebiet der Wasserressourcen bei der Cornell University, Ithaca, New York.

 

Mit dieser Verschwendung und Erfolglosigkeit ist auch der Treibhauseffekt verbunden: auf einer Seite verursacht die Energieverschwendung an Rohmaterialien indirekt Treibhausgas (Verschwendung von Energie für das Anbauen von Tiernahrung), auf der anderen Seite verursacht der Kot und Urin der Tiere – die in enormen Mengen gezüchtet werden – direkt den Austritt von Treibhausgas.

 

Der richtige Weg: "Esse kein Fleisch, fahre mit dem Fahrrad, und sei ein bescheidener Konsument"

Die American Dietetic Association, wissenschaftliche Vereinigung von amerikanischen Ernährungsberatern, haben in der Ausgabe vom Juni 2007 in ihrer eigenen öffentlichen Zeitschrift vermerkt, dass es wichtig sei "ökologisch verantwortungsvolle Praktiken“ in ernährungsbezogene Entscheidungen mit einzubeziehen. Eine der ersten Ratschläge im Hinblick auf den „persönlichen Lebensstil“, ist „den Proteinkonsum durch pflanzliche Lebensmittel zu steigern“. [ADA2007] Auch Rajendra Pachauri sagt dasselbe. Er ist Nobelpreisträger und Direktor des IPCC, Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen der UN. Dieser sagte am 15. Januar 2008 bei einer Pressekonferenz in Paris: "Esse kein Fleisch, fahre mit dem Fahrrad, und sei ein bescheidener Konsument” – so stoppt man die globale Erderwärmung. Weiter erklärte der Direktor der IPCC, selbst Vegetarier: "Bitte esst weniger Fleisch, die Fleischproduktion verbraucht hiesige Mengen an Kohlenstoff ", dazu erläutete er auch, dass sich hoher Fleischkonsum negativ auf die Gesundheit auswirkt. [AFP2008]

 

Was heisst weniger Fleischkonsum?

Auf die Frage “Was heisst weniger Fleischkonsum?”, folgt die logische Antwort: so wenig wie möglich. Ausser den genannten positiven Effekten auf unsere Umwelt, dürfen wir nicht die Effekte auf unsere Gesundheit vergessen. Tumore und Herz-Kreislauf Erkrankungen sind in unseren Gebieten Todesursache Nr. 1. Doch mit einem korrekten Lebensstil, d.h. besonders mit einer korrekten Ernährungsweise kann man dem vorbeugen. Die beste Ernährungsweise, um diese und viele andere Krankheiten vorzubeugen, ist die pflanzliche Ernährungsweise. Je mehr man auf tierische Erzeugnisse verzichtet, um so mehr werden wir an besserer Lebensqualität “gewinnen”: eine gesündere Lebensweise, bessere Luft, mehr Wasser, das zur Verfügung steht, Verbesserung beim Energieverbrauch und bei der Nahrungsmittelproduktion. Jeder einzelne Bürger hat grosse Macht: er kann selbst entscheiden, was er isst, man braucht dazu nicht die Richtlinien von Institutionen. Es kommt auf uns an, Dinge zu ändern.

Quellangabe

[ADA2007] Position of the American Dietetic Association: Food and Nutrition Professionals Can Implement Practices to Conserve Natural Resources and Support Ecological Sustainability, Journal of the American Dietetic Association, June 2007, Volume 7 Number 6 [AFP2008] AFP, Lifestyle changes can curb climate change: IPCC chief, 16 gennaio 2008 [Pimentel2003] Sustainability of meat-based and plant-based diets and the environment von David und Marcia Pimentel, Am J Clin Nutr 2003; 78(suppl);660S-3S)

 

Weiter Informationen

www.nutritionecology.org (in englisch, italienisch und deutsch)

Detaillierte Erklärungen und eine Vielzahl von Artikeln über Ernährungsökologie.