Immer noch über eine halbe Million Tiere in einem Jahr geopfert
Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat seine Zahlen für 2020 zum Tierversuch in der Schweiz veröffentlicht.
Insgesamt wurden im Jahr 2020 weniger Versuchstiere verwendet als im Vorjahr", sagt das BLV. Liest man jedoch die Zahlen, so beträgt dieser Rückgang leider nur 2,8% gegenüber dem Vorjahr. Im Jahr 2020 wurden 556'107 Versuchstiere verwendet, im Jahr 2019 waren sie 572'069.
Diese Zahl zeigt eine unenschuldbare wissenschaftliche Langsamkeit in der Schweiz (wenn man bedenkt, dass im Jahr 2013 eine ähnliche Anzahl von Tieren verwendet wurde): die technologische Entwicklung und die tierversuchersfreie Forschungsmethoden wurden in diesen Jahren viel entwickelt.
Ein konkretes Detail: Im Jahr 2020 wurden 1.328 Versuchstiere für COVID-bezogene Experimente verwendet, insbesondere für Impfstoffe, Immunologie und COVID-Übertragbarkeit.
Ausserdem ist es immer das BLV, das feststellen muss, dass "Experimente mit schwerem Stress an Tieren dennoch zugenommen haben". Die Gesamtzahl bleibt also fast unverändert, aber das Leiden in Schweizer Labors nimmt zu: Seit 2012 ist die Zahl der grausamsten Versuche um 68% gestiegen. Und das in einem Land, das eines der strengsten Tierversuchsgesetze der Welt hat!
Auch dieser Anstieg ist angesichts der sich ständig verbessernden Technologie, der Entwicklung von Methoden zur Begrenzung der Zahl der Tiere sowie der rückläufigen Tendenzen in anderen technologisch fortgeschrittenen Ländern völlig ungerechtfertigt.
Die schweizerische Gesetzgebung entspricht daher nicht denselben Grundprinzipien, die Anzahl und das Leiden der Tiere deutlich zu verringern.
Link zu den Statistiken: https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/tiere/tierversuche.html
Foto: Tibor Janosi Mozes/Pixabay